Nun denn, es war an der Zeit, was neues musste her. Die letzten Jahre war meine Hauptkamera eine Nikon D40, die mit Objektiven und externem Blitz ausgestattet sicherlich Potential für tolle Bilder hat (und auch bewiesen hat, dass da Potential ausgeschöpft werden kann) im Gegenzug aber dann doch stets erheblich Gepäck bedeutete, wenn man damit loszieht.
Entsprechend habe ich kürzlich zugelangt und für kleines Geld eine ebenso kleine Panasonic Kompaktdigicam erworben. Nett für die Hosentasche, besser als ein Schnappschuss mit dem Handy, aber denn doch relativ weit von dem entfernt, was ich ins Fotoalbum packen würde.
Hier mal ein Bildchen meiner bisherigen Ausstattung (Stativ, Reflektoren etc. jetzt mal außenvor)
Nun kann man sich leicht vorstellen, dass mit der Geburt zweier Kinder und dem weiteren Familienzuwachs in Form eines mittlerweile ausgewachsenen Bernhardiners die Hemmschwelle, dieses Paket an Zeugs zu jedem Familienausflug mitzunehmen, leicht gehemmt ist. Überwinde ich mich dann doch mal, die D40 mitzuschleppen, kommen dabei meist wenig Bilder raus, im Gegenzug nervt es oft, die Fototasche, den Hund und die Kinder im Griff halten zu müssen.
Also gut. D40 zu unhandlich, Panasonic zu limitiert, es musste was passieren. Da kam uns ein günstiges Angebot für die Nikon 1 J1 gerade recht. Eine Systemkamera, spiegellos, 10MP und relativ handlich. Gekauft.
Im direkten Vergleich wird der Größenunterschied recht deutlich.
Die alles entscheidende Frage: Was ist mit den Bildern?
Ich habe heute mal angefangen, ein paar Vergleichsbilder zu schiessen. Eines habe ich für diesen Beitrag vorbereitet, weitere werde ich in unten anhängen. Hier erstmal der Ersteindruck:
Links die „1“, rechts die D40. Was auf Anhieb auffällt sind die doch noch erheblich besseren Farben und Kontraste der D40, wobei diese Bilder nun im JPEG Modus entstanden sind, jeweils bei maximaler Auflösung, also für die „1“ mit 10MP, für die D40 mit 6MP. Beide Bilder sind mit 1/60 Sekunde Belichtung und dem integrierten Blitz der Kamera geschossen bei Blende 3,5.
Gefühlt zieht die D40 Farben und Kontraste etwas ins Unnatürlich hoch während die „1“ etwas fahler wirkt, als die Realität.
Bilder ohne Blitz im freien geschossen geben ein ähnliches Bild. Die D40 bringt die Farben sehr warm rüber, was mir sehr gefällt, die „1“ schiesst etwas ins bläulich/kalte.
Und zum Ablschluss hier die Vergleichsbilder im freien, das Wetter ist leider arg belegt, dementsprechend nicht die besten Voraussetzungen. Weitere Testbilder folgen.
Aber nun habe ich natürlich mit der D40 auch schon lange rumgemacht und in den Einstellungen herumoptimiert. Fürs erste habe ich bei der 1 nun nochmal die Einstellungen dahingehend verändert, gleich der D40 die Vorverarbeitung in der Cam auf „Brilliant“ zu stellen. Das Ergebnis sieht dann so aus:
Und damit landen wir dann auch in einem Bereich, der die realität gefühlt sehr getreu wiedergibt, noch nicht mit der Wärme, die ich von der D40 gewohnt bin, aber dennoch sehr schön. Was mir ein wenig fehlt sind kräftige Rottöne in der Wand. Das Grün der Pflanze im Gegenzug kommt sehr schön raus.
Die „1“ ist von der Bedienung her wesentlich „kleiner“ als die D40. Es gibt aber Möglichkeiten, auch manuell Belichtung und Blende zu steuern.
Die „1“ wird also ihren Platz bei mir haben und benutzt werden. Weitere Vergleichsbilder werden folgen.
Zum Abschluss nun hier noch ein Vergleichbild der Panasonic Kleinkamera:
Die Farben finde ich hier (noch) insbesondere beim Rot etwas besser als bei der „1“, im Zoom fällt allerdings stark auf, wie verwaschen die Struktur der Steine und die Details bei der Pflanze im direkten Vergleich wirken.
Hier bringt die „1“ ein deutliches Plus an Schärfe, das absolut mit der Detailtreue der D40 mithalten kann. Mit den Farben muss ich wohl noch ein wenig herumspielen bis ich „meine“ Einstellung gefunden habe.
Einen weiteren Nachtrag füge ich aus der Diskussion im g+ hier ein. Es kam die Frage auf betreffs der Darstellung von Violett, da hier die meisten aktuellen Kameras gerne Probleme machen.
Also habe ich mal alles, was ich so an Violetten oder lilanen Sachen hier finden konnte zusammengetragen und auf eine weiße Decke gelegt. Das ganze habe ich dann je einmal mit und einmal ohne Blitz abgelichtet. Die Ergebnisse seht Ihr hier:
Update 1: So, nach ein paar Tagen habe ich auch ein paar Bilder damit schiessen können. Gerade bei guten Lichtverhältnissen gefällt mir das schon sehr gut. Im Regelfall bleibe ich bei der Automatik mit Einstellung „Brilliant“, was mir die schönsten Ergebnisse liefert. Hier mal einige Schnappschüsse von verschiedenen Szenen:
Das erste Bild ist bei harten Gegenlicht aufgenommen:
Ich finde, die Kamera kommt gut damit zurecht. Extrem kurze Verschlusszeiten bis zu 1/16000 sorgen dafür, dass auch hartes Gegenlicht genommen wird, hier kommen auch noch recht gut für die Verhältnisse die Details der Gebäude durch.
Nummer zwei, nach oben in den Himmel fotografiert:
Die Farben des Himmels kommen sehr schön raus, auch Schattierungen, sowohl im Blau des Himmels als auch im Weiß der Wolken.
Gefällt mir sehr gut, auch die Schärfe lässt wenig zu wünschen wie ich finde.
Nummer drei ist eine Nachtaufnahme.
Hier kommen die Schwachpunkte raus. Das Kit-Objektiv ist nicht sehr lichtstark und der Blitz zu schwach, hier wirklich zu helfen. Hier werd ich demnächst nochmal mit Stativ und längerer Belichtungszeit probieren, das sollte bei Gebäuden Abhilfe schaffen.
Nummer vier, mit den Bierflaschen:
Ein bisschen Spiel mit Tiefenschärfe, auch hier stösst das Kit-Objektiv an seine Grenzen, ich hoffe ja auf das 18,5mm 1,8er.
Und zum Schluss nochmal eine Aufnahme des Hamburger Rathauses. Details, Licht, Himmel, das finde ich recht gelungen und die kleine macht einen guten Job bei solchen „Standards“.