Nachdem Jolla kürzlich Update 10 für Sailfish OS auf den Markt geworfen hat, hatte ich mir vorgenommen, das zum Anlass zu nehmen, einfach mal einen Factory Reset zu machen. Tut ja schon immer in bisschen weh, aber schaden kann es nicht, und es ist spannend zu sehen, ob es am Ende einen Unterschied macht, wenn man wieder von einem „sauberen System“ startet.

Der Plan sieht wie folgt aus:

1. Alle Apps sichten, prüfen, welche ich „wirklich“ nutze und notieren.
2. Adressbuch in Owncloud sichern (doppelt hält besser).
3. Adressbuch als vcf sichern (dreifach hält am besten).
4. Bilder etc. auf Rechner sichern.
5. Kontodaten, Kontakte etc. bis auf Galerie über Einstellungen -> Datensicherung des Jolla sichern und auf die SD Karte kopieren.
6. Factory Reset via Recovery Tool machen (Anleitung hierzu gibts später separat in Englisch)
7. Nochmal runterfahren, Batterie raus, Batterie rein.
8. Nach dem Reset nur die Basisapps installieren und das Jolla Konto einrichten.
9. Hochziehen auf den aktuellen Stand, Update 10.
10. Nach und nach die benötigten Apps wieder reinziehen.
11. Daten migrieren.
    1. Bei Owncloud Kontakten bietet es sich an, diese von Owncloud in eine vcf Datei zu exportieren, da sonst scheinbar Kontaktfotos verloren gehen.

Auf gehts also. Nach dem aufregenden Moment des Factory reset befindet man sich wieder bei Sailfish 1.0.1 oder so.

Nach Installation der Grundapps nochmal runterfahren, Batterie raus, Batterie rein.

Update suchen, runterladen, installieren. Zuerst Update 1.0.2, man wird nostalgisch.
1.0.2 ermöglicht dann den direkten Sprung zur jeweils aktuellen Version. Keine Ahnung, warum das mit der 1.0.1er nicht ging. Nun denn, auf zu Vaarainjärvi.

Also nochmal runterfahren, Batterie raus, Batterie rein. Das muss nicht, aber ich hab mir das so angewöhnt.

Nächstes Update suchen. 1.1.1.27 (Vaarainjärvi) Runterladen und installieren. Same procedure.

Ein weiterer Neustart etc. Vaarainjärvi ist da. Wir sind aktuell.

Schnell noch Fremd-Softwarequellen erlauben in den Einstellungen, weiter gehts.

Also nun: Backups wieder einspielen.

1. Konten, Kontakte etc. wieder herstellen vom Jolla Backup.
   1. Hierfür zuerst auf Datensicherung, dann Pulley „Von Speicherkarte wiederherstellen“ wählen, das letzte Backup erscheint nun in der Hauptansicht der Datensicherung. Lang draufgetappst und Wiederherstellen gewählt. Läuft.
   2. Über Einstellungen->Apps->Kontakte nun noch schnell die Sim-Kontakte deaktivieren, wenn man das möchte.
2. Yandex Store entfernen, dafür Aptoide aus dem Jolla Store holen.
3. F-Droid aus dem Netz holen.
4. File Browser aus dem Jolla Store holen, dort F-Droid in den Downloads finden, anklicken und via Pulley installieren.
   1. Alternativ kann man den File Browser auch weg lassen und in Einstellungen->Übertragungen den Download antippen und den Anweisungen folgen.
5. Warehouse von openrepos (Warehouse for Sailfish in Browser suchen) rpm laden, rpm nach bekanntem Muster installieren).
6. Nun die gewünschten Apps wieder drauf.

Tip 1: Falls Ihr Kontakte auch in Android Apps benötigt empfiehlt es sich, diese per vcf zu ex- und importieren. Nur „händisch“ erstellte Kontakte, also solche die manuell getippt oder per vcf eingelesen sind, werden auch an Android Apps weitergereicht.

Tip 2: Installiert Warehouse etc. wirklich erst nach Abschluss der Updates. Ansonsten kann es zwischendrin zu Konflikten kommen. Ist bei mir zwar noch nie passiert, aber sicher ist sicher.

Tip 3: Falls es nach dem ersten Update auf 1.0.2 dazu kommt, dass das Jolla sich direkt nach dem Hochfahren wieder selbst ausschaltet, nehmt ein paar Sekunden die Batterie heraus. Danach sollte es gehen. Ggf einige Male versuchen.

Tip 4: Warehouse empfiehlt sich als alternative App-Quelle aus zwei Gründen:

1. Es bietet einige Apps an, die im Jolla Store nicht verfügbar sind. Dies liegt daran, dass diese Apps…
   1. teilweise Daemons laufen lassen, was der Jolla Store nicht zulässt,
   2. teilweise tiefer ins System eingreifen, als der Jolla Store es zulässt.
2. Manche Apps, z.B. Tweetian regelmäßig, sind im Warehouse etwas schneller upgedated als im Store, da keine Redaktion zu durchlaufen ist. Im Warehouse können die Entwickler selbst einfach einstellen, ohne dass einer guckt.

die Schattenseite davon liegt auf der Hand:

1. Sollte man grob wissen, was man tut, einige der Apps haben das Potential, bei falscher Anwendung das System zu zerkegeln.
2. Regelmäßig findet man alpha- und beta- Versionen im Warehouse, die noch nicht 100% ausgereift sind.

Meine Prämisse dabei: Bei Apps, deren Entwicklern ich vertraue, gehe ich via Warehouse, z.B. Tweetian, bei anderen Apps schaue ich genau hin und lese mir durch, was durchzulesen ist. Zerschossen habe ich mir bislang nichts damit.

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